Was ist eigentlich Psychotherapie?

Auszug aus dem österreichischen Psychotherapiegesetz:

„§ 1. (1) Die Ausübung der Psychotherapie im Sinne dieses Bundesgesetzes ist die nach einer allgemeinen und besonderen Ausbildung erlernte, umfassende, bewusste und geplante Behandlung von psychosozial oder auch psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich psychotherapeutischen Methoden in einer Interaktion zwischen einem oder mehreren Behandelten und einem oder mehreren Psychotherapeuten mit dem Ziel, bestehende Symptome zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Reifung, Entwicklung und Gesundheit des Behandelten zu fördern.“

Personzentrierte Psychotherapie

Personzentrierte Psychotherapie ist eine staatlich anerkannte Form der Psychotherapie. Sie findet als Einzel-, Paar-, Familien- oder Gruppentherapie meist in Form eines Dialogs, eines Gesprächs zwischen KlientIn und PsychotherapeutIn statt.


Grundgedanke

Die Personzentrierte Psychotherapie wurde von Carl R. Rogers begründet.

Ihr Grundgedanke ist:

  • Jeder Mensch hat ein unermessliches positives Potential zu individuellem Wachstum und Entfaltung in sich, hin zu einem sozialen, kreativen, erfüllten Leben.
  • Durch ungünstige Erfahrungen wie z.B. durch Missachtung, Entwertung oder Überforderung kann dieses Potential eingeschränkt oder blockiert werden bzw. der bewussten Wahrnehmung nicht mehr zugänglich sein. Angst, Druck, Unklarheit, Scham- und Schuldgefühle haben begonnen, die freie Selbstentfaltung zu verhindern.
  • Die Personzentrierte Psychotherapie setzt einen günstigen Prozess in Gang: In der Atmosphäre von einfühlendem Verstehen, positiver Wertschätzung, Aufrichtigkeit und Präsenz in der Beziehung ist es möglich, wieder Zugang zu den eigenen Qualitäten zu finden, ihnen Ausdruck zu verleihen und als Person zu reifen.

Wodurch wirkt Personzentrierte Psychotherapie?

Dem Erleben im Hier und Jetzt, der persönlichen Bedeutung dieses Erlebens und der therapeutischen Beziehung wird in der personzentrierten Psychotherapie ein zentraler Stellenwert beigemessen. Zu einer heilsamen Veränderung können folgende Haltungen des Psychotherapeuten bzw. der Psychotherapeutin beitragen:

Anerkennung: Die Therapeutin bzw. der Therapeut hört aufmerksam zu und nimmt eine grundlegend bejahende Haltung ein. Die bedingungsfreie Hinwendung ermöglicht es dem Klienten bzw. der Klientin, sich selbst zunehmend als Mensch anzunehmen.

Verstehen: Durch das einfühlende Verstehen der Therapeutin bzw. des Therapeuten wird Selbsterkenntnis gefördert. Äußerungen, Befindlichkeiten und Stimmungen der Klientin bzw. des Klienten werden gemeinsam genauer erkundet mit dem Ziel, Gefühle und Verhalten in ihrer umfassenden Bedeutung zu begreifen.

Echtheit in der Begegnung: Der Therapeut bzw. die Therapeutin verhält sich als authentisches Gegenüber, ist möglichst unmittelbar und gegenwärtig, lässt Bindung und Beziehung zu, vom einfachen bejahenden Dasein bis zu ehrlichen Rückmeldungen. Die therapeutische Begegnung wird zu einer neuen und konstruktiven Beziehungserfahrung.


Wobei kann Personzentrierte Psychotherapie hilfreich sein?

Im Laufe der Therapie wird die Besonderheit der jeweils eigenen Lebensgeschichte entdeckt, eventuell ungünstige Verhaltensweisen können besser verstanden werden.

Ein vertiefter Zugang, ein besserer Umgang mit sich selbst und miteinander kann entstehen. Neue Sichtweisen und Lösungen entwickeln sich.

  • Wege aus Depression, Angst, Panikattacken, Zwängen, Suchtverhalten, körperlich-seelischen Beschwerden etc.
  • Bewältigung von psychotischem Erleben
  • Erfolgreiche Bewältigung von Lebensübergängen, Konflikten und Krisen
  • Entwicklung eines gesunden Umgangs mit Leistungsdruck und Stress
  • Stärkung von Selbstakzeptanz und Selbstbewusstsein
  • Impulse zu einer gelingenden Beziehungsgestaltung
  • Selbst- und Sinnerfahrung

Quelle: ÖGWG (2014), Folder „Personzentrierte Psychotherapie“, Linz (www.oegwg.at)


INFO:

Für die Vereinbarung eines Erstgespräches können Sie mich telefonisch oder per E-Mail kontaktieren. Das Erstgespräch dient dazu, Ihre Ziele, aber auch einander kennen zu lernen und zu schauen, ob Sie sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit mir vorstellen können. Je nach Bedarf können wir dann weitere Therapiestunden vereinbaren. In der Regel finden Einzeltherapiesitzungen wöchentlich oder 14-tägig statt, im späteren Verlauf können auch größere Abstände sinnvoll sein.

Die Gesamtdauer der Psychotherapie ist individuell unterschiedlich und abhängig von Ihrer Situation bzw. dem Schweregrad der Erkrankung.

Es steht Ihnen selbstverständlich frei, die Therapie jederzeit zu beenden. In jedem Fall sollte ein gemeinsames Abschlussgespräch stattfinden.

Falls Sie einen vereinbarten Termin nicht wahrnehmen können, geben Sie mir bitte sofort per Telefon, SMS oder E-Mail-Bescheid, damit ich ihn an andere Klienten weitergeben kann. Terminabsagen bis zu 24 Stunden vor dem Termin sind kostenfrei. Spätere Absagen bzw. Nichterscheinen verrechne ich zu 100% meines Honorars. Danke für Ihr Verständnis.

Eine Einzelsitzung (50 Minuten) kostet 90 Euro.

Für Einzeltherapien besteht die Möglichkeit, einen Kostenzuschuss bei Ihrer Krankenkasse zu beantragen. Das Honorar ist dabei zunächst selbst zu bezahlen. Mit der von mir ausgestellten Honorarnote können Sie den Kostenzuschuss beantragen.

Richtwerte für den Kostenzuschuss der Krankenkassen für 1 Einzelsitzung á 50min.:

ÖGK:       31,50 €
BVAEB:   42,40 €
SVS:        45,00 €
LKUF:      47,70 €
KFG:        58,50 €
KFL:         64,47 €

Private Krankenversicherungen ersetzten in der Regel die volle Differenz zwischen meinem Honorar und dem Erstattungsbetrag Ihrer gesetzlichen Sozialversicherung.